Ein Motorbootschein zu haben, kann eine ähnliche Freiheit wie das Fliegen sein. Es ist aber mehr auf das Wasser beschränkt, auch wenn man, wenn man über eine Schanze fliegt (besonders beim Wasserskisport), schon etwas in der Luft ist. Für Jugendliche und junge Erwachsene kann es ein Statussymbol und Prestigeobjekt im Freundes- und Bekanntenkreis sein, ein Boot und einen Bootsführerschein zu besitzen. Du spürst das Wasser, das dir in das Gesicht spritzt, hast Spass und lachst dabei. Du kannst vom Alltag abschalten und etwas relaxen. Wenn du das Boot anhältst, kannst du in das Wasser springen und Sonne auf dem Bootsdeck tanken, sodass das Freiheitsgefühl eine ganz- und mehrheitliche Erfahrung zwischen Ich, Boot, Umwelt und Wasser sein kann. Doch wie kontrolliert man zum Beispiel die Geschwindigkeit richtig, ohne sich und andere zu gefährden? Wie ist ein Boot aufgebaut, um im Ernstfall Reparaturen anzuleiten und Probleme zu finden? Und wie erlangt man diesen Schein in einer Motorbootschule? Es ist ein ähnlicher Ablauf wie bei einer Führerschein-Prüfung für ein Auto.
Wie lernst du ein Motorboot zu fahren beziehungsweise zu lenken?
Eine Voraussetzung für die Teilnahme an einer Motorbootschule ist an das Alter gebunden. Du musst, wie beim Fahren von Autos, mindestens 18 Jahre alt sein, was bei älteren Teilnehmern kein Problem sein sollte. Der Motorbootführerschein ist an die gesetzlichen Bestimmungen der Schweiz zur Nutzung der Gewässer gekoppelt. Du brauchst einen Führerschein für ein Motorboot, wenn du ein Motorschiff mit mehr als 6 kW Motorleistung steuern willst. Auf dem Bodensee sind es 4,4 kW, sodass im Übergang zum deutschen Bereich Erleichterungen möglich sind. Wichtig ist auch die Einhaltung der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen des Landes, in dem man sich befindet. Falls du nach Deutschland reist, könnten andere Vorgaben gelten, wozu du dich informieren und das mit den Vorgaben aus der Schweiz abgleichen solltest. In Deutschland ist die Führerscheinklasse A für Fahrzeuge wie Motorräder und so weiter. In der Schweiz ist die Kategorie die der Motorboote und sollte nicht miteinander verwechselt werden und aus den Dokumenten genau hervorgehen, welches Fahrzeug man fahren darf, damit es bei Kontrollen zu keinen Problemen kommt.
Die Ausbildung in der Motorbootschule besteht bei Motorbooten wie bei Autos sowohl aus einer theoretischen und praktischen Phase. Wenn du in der theoretischen Phase schon etwas weiter fortgeschritten bist, kann der Fahrlehrer auch entscheiden, dass du schon vor der theoretischen Prüfung praktische Fahrstunden nehmen kannst. Das kann die Ausbildungszeit verkürzen und vielleicht auch für etwas Spaß bei der „trockenen Theorie“ sorgen, die aber einen wichtigen Stellenwert für schon gesammelte Erfahrungen hat. Denn die Theorie beweist sich erst in der Anwendung in der Praxis, durch die (quasi wissenschaftlichen) Kombinationen der einzelnen Theorieteile auf die sich verändernden Situationen in der Praxis. Dazu können veränderte Wind- und Witterungsbedingungen zählen, auf die man aus der Theorie reagieren muss. Die Theorie kann nie jede Situation einzeln abdecken, sondern muss auch auf Präzedenzfälle reagieren. Die Fälle aus der Theorie sind daher immer nur ein exemplarisches Beispiel, das „vergangen“ sein kann, und vielleicht nur teilweise auf die Zukunft reagieren kann. Das gilt nicht für den mechanischen Aufbau des Bootes. Du lernst in der Motorbootschule also ein Grundwissen, auf das du weiter aufbauen kannst.
Ablauf der Ausbildung in der Motorbootschule
Dieser ist der von einem Autoführerschein ähnlich. Zunächst musst du einen Lernfahrausweis beim Schifffahrtsamt, was im übertragenen Sinn die Führerscheinzulassungsstelle für Autos ist. Eine bestandene Theorieprüfung ist Voraussetzung für die Teilnahme an der praktischen Prüfung. Wenn du diese bestanden hast, dann hast du deinen Führerschein.
Inhalte der Fahrstunden
Im Vordergrund stehen die Bedienung und Sicherheit des jeweiligen Fahrzeuges in der Motorbootschule. Das eingesetzte Übungsfahrzeug kann immer nur exemplarisch sein, sodass die einzelnen Komponenten und Lerneinheiten dann auf die Praxis übertragen werden müssen. Besonders bei unbekannten Fahrzeugen solltest du dich vorher einweisen lassen. Da kann auch Kreativität gefragt sein, aber im Mittelpunkt steht immer die eigene Sicherheit und die der Anderen, auch wenn du dein Boot tunen willst. Dann musst du die neuen Teile auch einzeln im Bootsschein eintragen lassen. Ein Besitzschein ist etwas anderes als ein Führerschein. Beides muss beim Fahren mitgetragen werden. Dazu können Anlegescheine und Genehmigungen des jeweiligen Hafens für den Pierplatz kommen, den man bekommt, wenn man ihn beantragen möchte.
In der Motorbootschule lernst du konkret das Wenden an Orten und die Modi zum Vor- und Rückwärtsfahren. Auch Sicherheitsbestimmungen spielen eine Rolle. Es gibt einen Erste-Hilfe-Kurs. Wie werfe ich einen Rettungsring? Wie schwimme ich zu einem Menschen im Wasser? Wie alarmiere ich andere Personen? Wenn die Fahrt begonnen beendet wird, lernst du an- und abzulegen. Wie vertaust du die Boote, damit sicher bei Wind und Wetter im Hafen liegen können? Dazu wirst du lernen, wie man Knoten macht, die fest sitzen.
Fazit: Komm in unsere Motorbootschule, um diese Dinge zu lernen. Trotz aller Sicherheit und Bedienung (die wichtig sind), sollte immer noch der Spaß und das Freiheitsgefühl im Mittelpunkt stehen und du solltest dich nicht von den vielen Bestimmungen und Inhalten abschrecken lassen. Mit Leidenschaft für Boote und Technik solltest du erfolgreich sein und werden, um für das Leben lernen zu können, was ein weiterer Aspekt der Motorbootschule ist, ständig aus einem wechselseitigen Verhältnis von Theorie und Praxis zu lernen.